Hölzerne Luxus-Autos
Lamborghini und Tesla aus Holz: Dieser Autobauer baut sie selbst
Aktualisiert:
von JWGalileo
Vom Kindertraum zum Luxus-Autobauer: Fahrbare Luxus-Autos aus Holz!
Videoclip • 08:46 Min • Ab 12
Vom Tischler zum berühmtesten Holzautobauer der Welt: Mit seinen hölzernen Duplikaten von Luxusautos wie Lamborghini hat Truong Van Dao weit über die Grenzen Vietnams hinaus Berühmtheit erlangt. Selbst Elon Musk ist bereits auf die kunstvollen Werke des talentierten Holzautobauers aufmerksam geworden.
Wenn Truong Van Dao in einem seiner meisterhaften Kunstwerke zum Markt fährt, sind ihm die Blicke der Passanten sicher: Der vietnamesische Tischler baut fahrbare Nachbildungen der teuersten Autos der Welt - und das nahezu komplett aus Holz.
"Anfangs habe ich das nur für meine Kinder gemacht", erzählt Dao im Gespräch mit "Galileo". "Ich hätte nie gedacht, dass ich damit so erfolgreich sein werde - und mir einmal mehr als 13 Millionen Follower auf meinen Kanälen folgen. Ich bin sehr glücklich darüber."
Sein Sohn brachte ihn auf die Idee
Die zündende Idee kam ihm bei einem Spaziergang mit seinem Sohn. Sie beobachteten Kinder, die in kleinen Elektroautos umherfuhren. Daos Sohn war fasziniert - und ein wenig neidisch. "Da kam ich auf die Idee, ihm einfach selbst welche zu bauen", berichtet Dao dem Team von "Galileo".
Dafür verwendete er Holz, am liebsten Eichenholz. Das lag nahe, denn wie viele Menschen in seiner vietnamesischen Heimat ist Dao Tischler. Er lernte das Handwerk als Kind von seinem Vater und schnitzte früher Laternen und Möbel für Tempel und wohlhabende Leute.
Statt für Kunden zu produzieren, versuchte er nun aber, die Wünsche seines Sohnes in Holz zu verwirklichen - und diese wurden nach und nach immer ausgefallener. Doch egal ob Zug, Motorrad, Sportwagen oder Panzer: Innerhalb von drei bis fünf Monaten kann Dao alles bauen - und bis auf den Rahmen und die Reifen ist tatsächlich alles aus Holz.
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Holzautos fahren bis zu 50 km/h schnell
Angetrieben werden die bis zu einer Tonne schweren Holzgefährte von einem 5-PS-starken Elektromotor - das reicht gerade so für leuchtende Scheinwerfer und kleinere Fahrten. Dennoch bringen manche von Daos Holzautos bis zu 50 km/h auf die Straße. Wobei sie dort eigentlich nicht fahren dürfen.
Denn Daos Holzautos sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Nur auf kleineren Wegen kann er eine Spritztour mit seinem "Eichen-Lamborghini" unternehmen. Doch das könnte sich nach einem Gespräch mit dem vietnamesischen Verkehrsminister in Zukunft ändern. "Er hat mir gesagt, ich solle doch versuchen, eines zu bauen, das straßentauglich ist. Das werde ich in Angriff nehmen", sagt Dao.
Große Autokonzerne wurden auf Dao aufmerksam
Auf seine detailgetreuen Holz-Nachbildungen sind mittlerweile auch große Autofirmen aufmerksam geworden. Von Lamborghini und Audi wurde er bereits eingeladen. Im Audi-Werk in Ingolstadt durfte er nicht nur das Original des Konzeptautos bestaunen, das er zuvor aus Holz nachgebildet hatte, sondern traf auch den Chefdesigner des Autobauers.
Selbst Elon Musk hat bereits auf einen Tweet von Daos Cybertruck aus Holz reagiert. Das freute ihn besonders, denn mit dem massiven Holzgefährt wollte er den Tesla-Gründer beeindrucken.
Daos Holzautos sind echte Luxusautos
Bei den Nachbildungen von Luxusautos gibt es allerdings einen Haken: Die Holz-Replikas sind markenrechtlich geschützt - Dao darf sie nicht verkaufen. Deshalb entwirft der Tischler auch eigene Fantasie-Fahrzeuge, die er an Privatpersonen oder Museen verkauft.
Mehrere Zehntausend Euro kosten seine Holzautos - und die Nachfrage ist hoch. "Eine Familie im Ausland bot an, mich und meine Familie einzufliegen und uns ein Jahr lang alles zu bezahlen", erzählt Dao. "Im Gegenzug sollte ich für sie ein Auto bauen."
Damit auch ärmere Menschen in den Genuss seiner hölzernen Kunstwerke kommen, will Dao irgendwann ein Museum eröffnen, in dem die Besucher:innen ihm nicht nur bei der Arbeit zusehen, sondern die Holzautos auch selbst ausprobieren können.
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